Akt 1:
Hostelromantik
Wir waren auf Klassenfahrt in Weimar
Haben Party gemacht, hatten aber keinen Alk da
Laut war’s trotzdem in der Nacht
Ab und an haben auch and’re Klassen mitgemacht
Im Hostel wurden scharfe Nudeln probiert
Dabei ist die halbe Klasse krepiert
Es war dort wie im Knast
Die Zimmer waren verhasst
Überwacht von 'nem Wärter
Die Zimmer sahen aus wie Kerker
Das Essen war eigentlich lecker
Trotzdem gingen einige immer zum Bäcker
Im Mädchen-Zimmer wurde oft gechillt
Die Nachbarn aus den Schrebergärten hätten uns fast gekillt
Akt 2:
Ach du meine Goethe, es Schillert!
In Weimar waren wir Taucher in die Geschichte der Literatur
Wie ein liebes Kind ritten wir durch das Goethehaus
Faustdick sah es hinter seinen Ohren aus
Wir hielten in den Armen einen ächzenden Guide
Man sah keinen Spaß weit und breit
Edle und alte Möbel betrachtete man nur
Im Schillerhaus gab es Kabale und Liebe und Langeweile pur
Bunte Wände und gekritzelte Gemälde weit und breit
Dramatiker, Lyriker und Essayist, wir waren es bald leid
Auf die Freude konnte man nicht bauen
Es war, als würden „Die Räuber“ unsere Freizeit klauen
Akt 3:
Wasserski
Die Leine in der Hand
Hatten alle Sonnenbrand
19 Grad im Badesee
Wärmer als unsre Nordsee
Gönn' dir besser ein' Neopren
Sonst bleibst du im Kalten steh'n
Geh nicht zu schnell aus den Knien
Und lass dich über's Wasser zieh'n
Arme lang und gut festhalten
Dies war'n die Tipps, die immer galten
Auf den Wellen gib gut Acht
Von dir werden Bilder gemacht
Man dachte sich man wär' ein Ass
Am Ende wurden wir trotzdem alle nass
Nach ein paar Runden war's vorbei
Wir wünschten uns die Sonne herbei
Ein Klatsch ins Wasser mit lautem Hall
Lauter als beim Volleyball
Manche mochten den warmen Sand
Und haben ihn auch von Nahem gekannt
Dies war kein Spiel wie auf der Wii
Das war echtes Wasserski!
Akt 4:
Buchenwald
Gestern waren wir in Buchenwald
Dort waren nicht nur die Buchen alt
Man erzählte dort Geschichten
Wie die Menschen sich vernichten
Es war schwierig anzusehen
Durch die Gänge durchzugehen
Dort wo Menschen ihr Ende fanden
Auch von Juden, wie sie verschwanden
Was ich wirklich traurig find‘
Ist der Unterschied
Den mancher sieht
Weil Kind und Kind doch immer noch die Gleichen sind
Akt 5:
Zitadelle Erfurt
Am Dienstag ging’s mit Bus und Bahn
Nach Erfurt, sogar mit Elan
Kirchen gab es dort ganz viele
Doch das war'n nicht die Ziele
Man sagt, erst die Arbeit, dann das Vergnügen
doch bei uns war’s anders, ich will nicht lügen
Hoch ging es zur Zitadelle:
Die Treppen waren eine Qual
Doch wir hatten keine Wahl
Selbst 'ne Mauer mussten wir machen
Mit 'nem Kran und so Sachen
In den Horchgängen gab's kein Licht
Auch Schritte hörten wir dort nicht
Die Nischen waren gut zum Verstecken
Um daraus Mitschüler zu erschrecken
Schließlich ging es wieder raus
Und die Besichtigung war aus